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Was bedeutet eigentlich ...? Unser Glossar führt Sie sicher durch die finanztechnischen Begriffe, die im Zusammenhang mit Factoring eine Rolle spielen.

Abtretung

s. Forderungsabtretung

Abtretungsvermerk

Der Factoringkunde informiert seine Debitoren über die Zusammenarbeit mit dem Factor. Er liefert seine Waren und Dienstleistungen wie gewohnt an seine Kunden und erstellt im Anschluss daran Rechnungen, die die Abtretung der Forderung zugunsten des Factors ausweisen. Dieser Vermerk verpflichtet den Debitor auf das angegebene Konto zu zahlen.

Außenstände

Außenstände sind noch nicht ausgeglichene Rechnungen, die die Liquidität eines Unternehmens belasten. Betriebswirtschaftlich gesehen handelt es sich hier um totes Kapital, das sich mit Hilfe von Factoring problemlos wiederbeleben lässt (Liquidität).

Ausfallrisiko

Unter Ausfallrisiko ist das Risiko des teilweisen oder vollständigen Forderungsverlustes wegen Zahlungsunfähigkeit des Debitors zu verstehen. Der Factor übernimmt in diesem Fall das bis zu hundertprozentige Ausfallrisiko ohne Regress.

BaFin

Abkürzung für Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Die BaFin beaufsichtigt Banken, Finanzdienstleister (u. a. zugelassene Factoringgesellschaften), Versicherer und den Wertpapierhandel. Ziel der Aufsicht ist es, die Funktionsfähigkeit, Stabilität und Integrität des deutschen Finanzmarktes zu sichern. Die BaFin und die Deutsche Bundesbank teilen sich die Aufsicht. Die Zusammenarbeit ist in § 7 KWG (Kreditwesengesetz) geregelt.

BFM

Abkürzung für Bundesverband Factoring für den Mittelstand
Wirtschaftsverband mittelständischer Factoringunternehmen mit der Zielgruppe kleine und mittelständische Unternehmen (KMU).

Bonität

Bonität bezeichnet die Kreditwürdigkeit von Geschäftspartnern. Die laufende Bonitätsprüfung der Debitoren gehört zum Service des Factors. Sie ist eine wichtige Basis für die Höhe des Forderungsankaufes und der daraus resultierenden Zahlung an den Factoringkunden.

Debitorenbuchhaltung

Als Debitorenbuchhaltung wird im Factoring die Kundenbuchhaltung verstanden. Die Überwachung und Buchung der Zahlungseingänge wird im Rahmen des Factoringvertrages vom Factor übernommen.

Debitorenmanagement

Zum Debitorenmanagement zählen die Debitorenbuchhaltung, die regelmäßige Bonitätsprüfung, das Mahnwesen sowie das Inkasso. Die Übernahme des Debitorenmanagements durch den Factor bedeutet für die Factoringkunden in der Regel eine große Entlastung - der erhebliche Zeit- und Personalaufwand entfällt.

Delkredere

Die Haftung des Factors für teilweisen oder vollständigen Forderungsverlust wegen Zahlungsunfähigkeit des Debitors.

Echtes Factoring

Beim echten Factoring übernimmt der Factor das Ausfallrisiko bei Zahlungsunfähigkeit des Debitors.

Factoring

Unter Factoring versteht man den fortlaufenden Ankauf von Forderungen aus Warenlieferungen und Dienstleistungen.

Factoringentgelt (sog. Factoringgebühr)

Das Factoringentgelt ist der Preis, der für die Übernahme des Ausfallrisikos und des Debitorenmanagements vom Factoringkunden an den Factor zu zahlen ist. Die Höhe richtet sich nach dem Risiko und dem Arbeitsaufwand.

Factoringgesellschaft (Factor)

Als Factoringgesellschaft wird ein Anbieter der komplexen Finanzdienstleistung Factoring bezeichnet. Neben dem Standard-Factoring, auch Full-Service-Factoring genannt, bieten deutsche Factoringunternehmen eine Vielfalt an Factoringvarianten an. Diese richten sich nach dem Bedarf der Kunden.

Forderungsabtretung

Forderungsabtretung ist die Übertragung einer Forderung vom bisherigen Gläubiger auf einen neuen Gläubiger (Abtretungsempfänger). Im Factoring erfolgt die Abtretung im Rahmen des Factoringvertrages zwischen dem Factoringkunden und dem Factor.

Full-Service-Factoring (Standard-Factoring)

Beim Full-Service-Factoring werden vom Factor alle Leistungen im Zusammenhang mit der Forderungsabwicklung erbracht. Der Factor übernimmt das Ausfallrisiko (Delkredere) und entlastet den Factoringkunden weitgehend beim Debitorenmanagement.

Kosten des Factoring

Die Kosten des Factoring setzen sich aus den Zinsen für die Finanzierung der Forderungen sowie dem Factoringentgelt (s. Factoringentgelt) zusammen. Fallweise kann für die Bonitätsprüfung ein weiterer Kostenfaktor hinzukommen.

Kreditversicherung

Der Abschluss einer Kreditversicherung dient zum Schutz von Ausfallrisiken. Die Kreditversicherung übernimmt jedoch, anders als der Factor, nicht das hundertprozentige Risiko.

Liquidität

Liquidität wird vom Factor bereitgestellt. Sie bildet die Grundlage für soliden geschäftlichen Erfolg. Die Fähigkeit, alle fälligen Verbindlichkeiten fristgerecht und uneingeschränkt begleichen zu können, wird häufig durch hohe Außenstände gefährdet.

Nutzen des Factoring

Factoring verbessert die Liquidität des Factoringkunden durch Abbau der Außenstände und ermöglicht somit eine finanzielle Basis für die Wachstumsfinanzierung. Des Weiteren zeichnet sich Factoring durch Einsparungen beim Einkauf durch Skonto und Rabatte, Absicherung des Forderungsausfalls, Kostenersparnis für das Debitorenmanagement, laufende Bonitätsprüfung der Debitoren und Wegfall der Kosten für eine Kreditversicherung aus. Factoring verbessert die Bilanzstruktur des Unternehmen sowie dessen Position gegenüber Banken und Lieferanten.

Offenes Factoring

Beim offenen Factoring wird der Debitor über die Zusammenarbeit mit einem Factor informiert. Dieses ist in Deutschland die übliche Form des Factoring.

Rating

Kreditinstitute erstellen vor Kreditvergabe für jedes Unternehmen eine individuelle Bonitätsanalyse und schätzen somit die Bonität des Kunden. Das Ergebnis der Beurteilung (eine festgelegte Kennzahl) kennzeichnet dabei die Ausfallwahrscheinlichkeit des analysierten Unternehmens.

Sicherheitseinbehalt

Der Sicherheitseinbehalt dient dem Factor zum Ausgleich möglicher vereinbarter Rabatte, Skonti oder eventueller Mängeleinreden des Debitors. Der Sicherheitseinbehalt liegt in der Regel zwischen 10 und 20 % der angekauften Forderung.

Stilles Factoring

Beim Stillen Factoring wird der Debitor nicht über die Forderungsabtretung informiert. Die Rechnungen enthalten somit keinen Abtretungsvermerk. Diese Form des Factoring ist in Deutschland seltener.

Unechtes Factoring

Beim unechten Factoring bleibt das Ausfallrisiko, im Falle der Zahlungsunfähigkeit eines Debitors, beim Factoringnehmer.

Zession

lat. für Abtretung (s. Forderungsabtretung)